Kulturelle Unterschiede zwischen Deutschland und Großbritannien

Wer in Deutschland über England spricht, meint damit eigentlich das politische Großbritannien, dem England, Wales und Schottland angehören. Das vereinte Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK) hingegen umfasst zusätzlich noch Nordirland. Mit ca. 67 Millionen Einwohnern liegt England auf dem 4. Platz der bevölkerungsreichsten Staaten in Europa. Der größte Inselstaat Europas ist über den Eurotunnel mit Frankreich verbunden. Die Unterschiede zwischen Engländern und Deutschen sind vielfältig und machen sich überall im Alltag bemerkbar. Dabei ist die Sprache oft eine eher kleine Hürde, da die Deutschen seit 2005 bereits in der Grundschule Englischunterricht erhalten.

In England gilt der Linksverkehr

Ein ganz offensichtlicher Unterschied zwischen Deutschland und England ist die Straßenverkehrsordnung, denn in England herrscht Linksverkehr, während man in Deutschland die andere Seite der Straße für die gleiche Richtung nutzt. Der Grund für diesen Unterschied ist nicht hinreichend belegt und es gibt verschiedene Theorien darüber. Man behauptet unter anderem, dass die Ursache auf die Zeit der Pferdekutschen zurückzuführen ist. In England spannte man die Tiere hintereinander und der Kutscher musste damit auf der rechten Seite sitzen. In Deutschland spannte man nebeneinander an und so hat sich hier der Rechtsverkehr etabliert. Der spiegelverkehrte Verkehr gilt übrigens auch auf Rolltreppen: "stand on the right, walk on the left" gilt in England.

Die englische Teestunde & die Zeitverschiebung

Die Deutschen trinken eher Kaffee, aber auch Tee zu allen Tageszeiten. Die britische Tradition Teatime ist normalerweise zwischen 16 und 17 Uhr und es werden meist schwarze Teesorten in einer Kanne aufgebrüht (obwohl man heutzutage auch Teebeutel verwendet und die Tradition wird nicht mehr so stark geführt wie früher). Dazu gibt es Sandwiches oder Kuchen. Die meisten Engländer pflegen diese Tradition aus Zeitmangel zwar oft nur noch am Wochenende, doch der Afternoon Tea ist auch immer wieder ein Grund um sich nachmittags in der Stadt zu treffen.

Zwischen England und Deutschland gibt es eine Stunde Zeitverschiebung. An diesem Umstand sollte man denken, wenn man sich zur Teatime verabredet.

Engländer sind höflich, Deutsche eher direkt

Den Deutschen schreibt man gerne Fleiß und Pünktlichkeit zu und sie sind für ihre direkte Art bekannt. Engländer sind dagegen sehr höflich und kommunizieren auch eher indirekt. Gefällt einem Engländer etwas überhaupt nicht, wird er viele höfliche Worte finden, um sein Bedauern darüber auszudrücken. Für geschäftliche Beziehungen ist daher ein wenig Zurückhaltung hilfreich und eine sorgfältige Wortwahl wird in England immer besser ankommen als die trockene Tatsache. Die Engländer plaudern gerne und lieben vor allem ihren Smalltalk über das Wetter. Privates spielt in solchen Unterhaltungen aber keine Rolle.

Ein Muss im Geschäftsleben: Business Englisch

Das beste Schulenglisch führt bei geschäftlichen Meetings in England meist zu milde lächelnden Gesichtern. Viele Begriffe haben im Business eine völlig andere Bedeutung als in einer privaten Unterhaltung und wer hier vorbereitet ist, kann schnell punkten. Der deutsche Chef lässt sich beispielsweise nicht einfach mit "Chief" übersetzen, denn dabei denken Engländer an den Vorgesetzten einer Polizeiwache in den USA. Noch peinlicher kann es werden, wenn von einer "Group" die Rede ist, denn damit meint der englische Geschäftsmann einen Konzern und keine Gruppe von Menschen.

Geburtstagskarten

Soll jemand eine Geburtstagskarte von einer Gruppe erhalten, schreibt man in Deutschland einen Text und alle anderen setzen nur noch ihre Unterschrift auf die Karte. In England würde das als Abneigung aufgefasst, weil dort jeder Unterzeichner zwei, drei eigene Zeilen verfasst.

FAQ zu kulturellen Unterschieden zwischen Deutschland und Großbritannien