DTP-Tipps zum grafischen Design bei Übersetzungen

Sie haben ein tolles Design erstellt, das für die deutschsprachige Version einer Broschüre oder eines Jahresberichts wirklich super aussieht. Jetzt soll das Dokument übersetzt werden. Daran haben Sie gar nicht gedacht. Geht es letztendlich nicht einfach nur darum, den Inhalt zu übersetzen und dann den englischen Text mit der Übersetzung auszutauschen? Die Wahrheit ist, dass die Änderung der Sprache dazu führen könnte, dass sich das Aussehen Ihres tollen Dokuments radikal verändert. Der übersetzte Text könnte deutlich länger ausfallen. Dadurch kann die Position von Zeilen- und Seitenumbrüchen sich verändern oder der Text einfach zu lang für das Dokument werden. Die von Ihnen gewählten Fonts unterstützen möglicherweise fremdsprachige Zeichen nicht. Texte in Grafiken müssen übersetzt und dann neu in die Grafiken eingefügt werden. Wenn der Satz in der Fremdsprache abgeschlossen ist, erkennen Sie das Dokument vielleicht gar nicht wieder. Wenn Sie wissen, dass das Dokument, für das Sie das Design übernehmen, in andere Sprachen übersetzt werden soll oder übersetzt werden könnte, können Sie die folgenden Schritte unternehmen, um viele Probleme zu vermeiden, wenn die Übersetzung durchgeführt wird. 

 

Formatvorlagen: Verwenden Sie Formatvorlagen und Absatzformatvorlagen.

Grafiker machen das normalerweise bei Textarten wie einem Newsletter oder bei E-Mail-Kampagnen, bei dem der selbe Stil gleichbleibend mit neuen Inhalten angewendet wird. Es erscheint vielleicht nicht so wichtig, den Stil für ein einzelnes Dokument festzulegen. Formatvorlagen erleichtern den Satz in Fremdsprachen jedoch sehr, weil Modifikationen nicht einzeln an verschiedenen Stellen des Dokuments durchgeführt werden müssen, sondern einmalig in Formatvorlagen umgesetzt werden können.

 

Layout: Lassen Sie Platz frei.

Verwenden Sie ein Seiten-Layout, das nicht beeinträchtigt wird, wenn Texte länger bzw. kürzer werden und lassen Sie viel Platz frei. Andere westeuropäische Sprachen als Deutsch (z.B. Französisch, Spanisch oder Italienisch) können durchschnittlich 30 % mehr Platz als Deutsch benötigen. Wenn nicht genug Platz freigelassen wird, muss die Person, die den Satz in der Fremdsprache durchführt, die Schriftgröße verringern oder Abstände zwischen Zeichen und Zeilen verändern. Es kann sogar möglich sein, dass neue Seiten hinzugefügt werden müssen. Weil der Text in einer Fremdsprache länger sein kann und möglicherweise anders verläuft, ist es möglich, dass auch manche Abbildungen neu positioniert werden müssen, wenn es nicht genug freien Platz gibt. Dadurch kann das gesamte Dokument anders aussehen. Dies gilt für Elemente wie Überschriften, Kopfzeilen und herausgestellte Textstellen wie auch für Fließtext. Aus einer Zeile können leicht zwei oder drei Zeilen werden. Entfernen Sie Verbindungen von Textrahmen außer wenn es gute Grunde dafür gibt, dass sie verbunden sind und planen Sie angemessen viel Platz in jedem Rahmen ein. Dadurch wird vermieden, dass der übersetzte Text „herumspringt“ und neben falschen Abbildungen erscheint oder auf sonstige Weise unpassend positioniert wird. Aus dem selben Grund sollten Sie nur ein Minimum an Spalten verwenden (vorzugsweise nicht mehr als zwei Spalten).

 

Fonts: Verwenden Sie OpenType-Fonts so viel wie möglich.

Diese Fonts funktionieren mit Unicode-Kodierung. Dies ermöglicht es, dass verschiedene Schriften, Sonderzeichen und sogar mehrere unterschiedliche Systeme in einem Dokument verwendet werden können. Belassen Sie es bei weitverbreiteten Arten von Fonts. Bei den Arten von Fonts, die Sie Tag für Tag sehen (Arial, Times, Calibri) ist es wahrscheinlicher, dass benötigte Zeichen in Fremdsprachen unterstützt werden. Dies ist besonders wichtig, wenn das Dokument in Sprachen mit anderen Schriften übersetzt werden soll, z.B. in asiatische Sprachen (Chinesisch, Japanisch, etc.) oder nah- und mittelöstliche Sprachen, wie Arabisch oder Hebräisch. Einige schicke Arten von Schriftsätzen verfügen nicht einmal über die am weitesten verbreiteten Akzente des Französischen oder Spanischen – geschweige denn die Zeichen, die in nord- und osteuropäischen Sprachen verwendet werden. Verwenden Sie keine Effekte von Fonts wie beispielsweise Kursivschrift, Farben oder Schattierungen. Wenn Sie wissen, dass das Dokument nur in verbreitete westeuropäische Sprachen wie Englisch, Französisch oder Spanisch übersetzt werden soll, sind solche Effekte wohl in Ordnung. Fette Buchstaben sind normalerweise auch unproblematisch. Kursivschrift wird in asiatischen und nah- und mittelöstlichen Sprachen nicht verwendet. Deshalb kann ihre Verwendung den Text verfremden und möglicherweise sogar Probleme bei einigen weitverbreiteten Übersetzungssoftwares verursachen. Andere Effekte können in anderen Schriftsystemen ganz anders aussehen, besonders wenn sie bei kleinen Schriftgrößen angewendet werden. Diese Tipps sind auch sehr bedeutend für die technische Dokumentation, egal, ob sie mit Word oder einem Content-Authoring-Tool für technische Zwecke erstellt wird. Dinge wie Formatvorlagen gibt es nicht nur in professionellen Design-Programmen. Wir raten dringend dazu, dass Fachkräfte im Bereich der technischen Kommunikation sich damit vertraut machen, wie ihre Entscheidungen bei der Gestaltung den Arbeitsablauf bei Übersetzungen beeinflussen können.

 

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